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Auf der Zielgeraden: Die neue Glas-Mehrweglinie in Lüneburg wird aufgebaut
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26/04/2024
Nachhaltigkeit, Standorte, Mehrweg |
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26/04/2024
Nachhaltigkeit, Standorte, Mehrweg |
Noch vor wenigen Wochen war hier nichts zu sehen außer dem frisch gefliesten Boden. Jetzt blicken Produktionsexpertin Lena Loerts und einer der Projektleiter - Ralf Bockelmann - auf so gut wie fertig montierte Maschinen, zwischen denen etliche Meter an Kabeln, Transportbändern und silbern glänzenden Rohren verlaufen.
Lena und Ralf sind zufrieden: Der Bau der neuen Glas-Mehrweglinie am Coca-Cola Standort in Lüneburg verläuft nach Plan. Die Ziellinie ist an diesem Morgen im Februar bereits in Sicht. Ab dem Sommer 2024 können hier Coca-Cola, Fanta und Co. in den beliebten kleinen Glasflaschen vom Band laufen. 40 Millionen Euro investiert Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE) in die neue Linie und damit auch in die Mehrweg-Abfüllung.
Blick in die Produktionshalle: Auf einer Fläche von rund 1.600 Quadratmetern entsteht hier eine neue Mehrweg-Produktionslinie für kleine Glasflaschen. Im Dezember 2023 wurde mit der Montage gestartet. Im Februar 2023 standen bereits alle Elemente an ihrem Platz.
„Es geht in einem unglaublichen Tempo voran. Wenn ich mal zwei, drei Tage nicht auf die Baustelle kommen kann, habe ich das Gefühl, alles sieht schon wieder komplett verändert aus“, sagt Betriebsleiterin Francis Driessen. Mitte Dezember 2023 zog mit der Flaschen-Reinigungsmaschine das erste große Element der neuen Linie in der Halle ein. Im Januar 2024 folgte der Füller – das zweite Hauptaggregat der Linie.
Mit Rollbrettern und Gabelstapler wurden die einzelnen Elemente der Flaschenreinigungsmaschine zunächst an den vorgesehenen Platz transportiert und dort mit Lasertechnologie millimetergenau ausgerichtet. Foto: Coca-Cola / Adrian Müller
Inzwischen stehen auch alle anderen Teile der Linie in der Halle. Jetzt muss alles miteinander verbunden und an die benötigten Leitungen angeschlossen werden. Dabei geht es nicht nur um Wasser und Strom, sondern auch um den Anschluss an den Sirupraum. Dieser ist quasi das Herz aller Werke. Denn hier entstehen die Erfrischungsgetränke.
Mit zwei modernen neuen Mehrweg-Glaslinien und zwei Linien für Getränke in Einwegflaschen füllt das Werk in Lüneburg Getränke in vielen verschiedenen Verpackungen ab. Damit sieht Betriebsleiterin Francis Driessen den Standort in der Zukunft gut aufgestellt. Foto: Coca-Cola / Uli Deck
Monteure, Schlosser, Klempner, Elektriker: Bis zu 100 Menschen aus verschiedensten Gewerken arbeiten auf der Baustelle Hand in Hand, koordiniert von Ralf Bockelmann und dem Projektteam. Alle Bestandteile der Linie sind auf dem neuesten technischen Stand und arbeiten energie- und wassersparend – von der Reinigungsmaschine, in denen die Flaschen in mehreren Spülgängen gründlichst gereinigt werden, über den Füller, bei dem die Getränke in die Flasche kommen, bis zum Palettierer, der die neu bestückten Getränkekisten auf Transportpaletten setzt.
Parallel zur Produktionshalle laufen auch im Sirupraum Bauarbeiten – für die neue Linie braucht das Werk unter anderem neue Tanks.
Knapp zwei Jahre Vorlauf hat das Projekt gebraucht. „Zusätzlich zur neuen Glas-Mehrweglinie erweitern wir zeitgleich den Sirupraum und installieren neue Tanks, um auch die neue Produktionslinie versorgen zu können“, so Ralf Bockelmann. Der Betrieb an den anderen Linien läuft dabei weiter und soll möglichst nicht gestört werden.
Auf diesem Transportband laufen schon bald mehrere 10.000 Flaschen vom Auspacker am Eingang der Halle zur Flaschenreinigungsmaschine. Dort werden sie in mehreren Durchgängen gründlichst gespült.
Lena und Ralf sind mehrmals täglich in der Halle unterwegs. Ralf ist für den Standort von Anfang an im Projektteam für die neue Mehrweg-Glaslinie dabei. Er war zuvor Instandhaltungsleiter und kennt alle Gegebenheiten des Werks genau. Lena ist seit Januar mit an Bord, war aber auch schon davor mit in den Planungsprozess einbezogen.
Als Produktionsexpertin bringt Lena den Blick aus der täglichen Arbeitspraxis ein: Sie achtet darauf, dass an der neuen Linie so sicher und effizient wie möglich gearbeitet werden kann. „Die Mitarbeitenden sollten kurze Wege haben, alles muss gut zu erreichen sein und wir müssen uns gut bewegen können“, erklärt sie. All diese Punkte wurden natürlich schon beim Planen der Linie berücksichtigt. Dennoch ist während der Montage immer wieder Feintuning nötig.
„Können wir so optimal arbeiten? Kommen wir überall gut durch?“: Produktionsexpertin Lena Loerts achtet beim Aufbau der neuen Linie beispielsweise darauf, dass Schalter an den optimalen Stellen montiert werden, die Beleuchtung passt und keine Hindernisse im Weg stehen.
„Wir haben hier in Lüneburg bereits 2019 eine neue Mehrweg-Glaslinie gebaut. Dabei haben wir gelernt, wie wichtig es ist, dass der Standort und die Produktionsmitarbeitenden möglichst früh in den Prozess eingebunden werden“, sagt Francis Driessen. Keines unserer Werke ist wie das andere, deshalb muss jede Anlage individuell geplant werden.
Die Menschen am Standort können hier wertvolle Informationen liefern. Deshalb kommt Lena Loerts auch regelmäßig mit Kollegen*innen aus der Produktion zur neuen Linie und lässt sie ebenfalls einen prüfenden Blick auf die Anlage werfen: „Wer selber an der Linie arbeitet, weiß am besten, was funktioniert und was nicht.“
Mit verschiedenen Perspektiven zum optimalen Ergebnis: Ralf Bockelmann und Lena Loerts behalten die täglichen Fortschritte auf der Baustelle genau im Blick. Hier stehen sie am Auslauf der Flaschenreinigungsmaschine, an dem die gespülten Flaschen sich auf ihre nächste Etappe Richtung Füller machen.
Das Feedback der Mitarbeitenden bedeutet auch: Es muss noch einmal etwas an der Anlage oder am Plan geändert werden. „Auf dem Papier ist das eine Sache, in der Realität eine andere“, sagt Ralf Bockelmann. So werden zum Beispiel die Kabelführungen an einigen Transportbändern weiter nach oben verlegt als eigentlich geplant.
Lena hatte beim Praxistest festgestellt, dass das Team sonst unter den Bändern nicht richtig hätte saubermachen können, weil der Besen nicht unter den Leitungen durch passte. Solche Probleme werden im Team besprochen und gelöst. „Das haben wir bisher alles gut geregelt bekommen. Es ist wirklich ein tolles Teamwork, auch mit den Mitarbeitenden unseres Zulieferers“, sagt Ralf Bockelmann.
Die Flaschenreinigungsmaschine war das erste Modul, das in Lüneburg für die neue Produktionslinie angeliefert wurde – und mit vier Metern Breite und sieben Metern Höhe auch das Größte.
Unser Werk in Lüneburg ist neben unserem Werk in Hildesheim einer von zwei Coca-Cola Standorten in Niedersachsen, an dem wir Getränke produzieren. Seit 1977 werden hier Getränke abgefüllt – zu unseren Klassikern wie Coca-Cola, Coca-Cola Zero Sugar, Sprite und Fanta kommen Fuze Tea Teegetränke und alle ViO Produkte. Aktuell sorgen mehr als 160 Mitarbeitende dafür, dass Kunden*innen in den nördlichen Bundesländern sowie in ganz Deutschland mit Getränken beliefert werden.
Mit der neuen Mehrweg-Linie entstehen auch rund 30 Arbeitsplätze in der Produktion, Logistik und Technik. „Die neuen Mitarbeitenden werden aktuell bereits an den bestehenden Produktionslinien eingearbeitet und lernen auch schon die neue Linie kennen“, erzählt Lena Loerts.
Die neue Abfülllinie für kleine Mehrweg-Glasflaschen verläuft über viele 100 Meter und auf mehreren Ebenen durch die Produktionshalle.
Der Endspurt für die Montage der Linie läuft. Noch müssen letzte Verbindungen geschlossen werden. Doch der Weg vom sogenannten Paletten-Entbinder am Eingangstor der Halle über die Flaschenreinigungsmaschine und den Füller bis hin zum Palettierer, der zum Schluss volle Getränkekisten wieder auf Paletten setzt, steht.
„Als nächstes reinigen wir die Flaschenreinigungsmaschine. Anschließend testen wir nach und nach alle anderen Teile der Maschine und dann können wir bald unsere erste Probe-Flasche abfüllen“, erklärt Ralf Bockelmann. Klappt auch weiterhin alles wie geplant, laufen ab dem Sommer bis zu 60 000 Flaschen 0,2- und 0,33-Liter Glasflaschen pro Stunde vom Band.
Die neue Linie wird Schritt für Schritt in Betrieb genommen. So kann das Team sicher sein, dass alles Teile der Anlage sicher und zuverlässig funktioniert – wie etwa Entkorker, der Kronkorken von den Flaschen entfernt.
In Deutschland füllen wir seit 1929 Getränke in Mehrweg-Flaschen ab. In unserem Mix an vielfältigen Verpackungen, die wir immer nachhaltiger gestalten wollen, bleibt Mehrweg wichtig. Deshalb investieren wir: Von 2018 bis 2022 sind rund 250 Millionen Euro in unsere Mehrwegabfüllung in Deutschland geflossen. Damit unterstützen wir einen gut funktionierenden Kreislauf, bei dem in Deutschland über das Pfandsystem fast alle unsere bepfandeten Getränkeflaschen wieder in einen unserer Produktionsstandorte zurückkommen. Dort werden die wiederbefüllbaren Flaschen sortiert, in einer Flaschenreinigungsmaschine gewaschen, umfangreich kontrolliert, neu befüllt und etikettiert.
Bereits 2019 hat Coca-Cola Europacific Partners Deutschland in Lüneburg für knapp 30 Millionen Euro eine Abfüllanlage für Mehrweg-Glasflaschen gebaut. Mit der zusätzlichen Produktionslinie reagieren wir auf die Nachfrage bei unseren Getränke-Klassikern wie Coca-Cola, Fanta, Sprite und weiteren in den kleinen 0,2 und 0,33 Liter Mehrweg-Glasflaschen. So erhöhen sich bundesweit unsere Produktionskapazitäten für Coca-Cola & Co. in kleinen Mehrweg-Glasflaschen und der Norden Deutschlands kann künftig noch regionaler mit kleinen Glasflaschen versorgt werden.